Geschichte - von Spiel zu Kultur

Das Konzept für den Bauspielplatz stammt bereits aus der Zeit vor 1989, als zwei der Gründer des Platzes mit der Gruppe Spielwagen Berlin mit Spielaktionen und Bauspielfesten im Stadtgebiet aktiv waren. Solche Spielwagen gab es in mehreren Städten der DDR. Sie bildeten ein besonderes Genre des Volkskunstschaffens.

Die Berliner Gruppe hatte ihren Ursprung im Jahr 1979. Die Mitglieder stammten aus verschiedensten Berufen. Sie waren aufmerksame, engagierte und spielbegeisterte Mitbürger, die die eingeschränkten Spiel- und Gestaltungsmöglichkeiten von Kindern in der Großstadt erkannt hatten und in ihrer Freizeit etwas dagegen setzen wollten.

Die Aktionen fanden auf Straßen, Plätzen, Schulhöfen Berlins und zum Ende der achtziger Jahre oft am Kollwitzplatz statt. Sie waren Höhepunkte für Kinder und erwachsene Mitspieler, aber sie waren immer auf kurze Zeit begrenzt. Das Spiel - Zeug musste danach immer wieder eingepackt werden, Bauwerke wie zum Beispiel die Sommerspielplätze aus Holz und Lehm gingen bald kaputt, weil sich niemand mehr darum kümmerte. Schon Mitte der 80er Jahre wurde deshalb die Idee zum betreuten Bauspielplatz geboren. Der Vorschlag stieß jedoch erst nach dem Ende der DDR auf Interesse von Behörden und Geldgebern.

Als Anfang 1990 Mitglieder von Spielwagen das Netzwerk Spiel / Kultur Prenzlauer Berg gründeten, war eines der zentralen und ersten Projekte der Abenteuerliche Bauspielplatz Kolle 37.


Konzepte

Anliegen von Spielwagen Berlin war eine Spiellandschaft Stadt. Die Spielwagner "reservierten" die Straße, den Platz, den Schulhof, kündigten sich mit Plakaten an, kamen mit einem Möbelwagen voller vielfältiger Materialien und spielten einen Nachmittag, ein Wochenende oder ein paar Ferientage lang Cheesenrennen, Stadtspielfest, Zirkus und Theater. Mit ihren Spielaktionen luden sie ein, die Stadt als Spielraum, Eltern als Spielpartner und alte Kinderwagen als Spielzeug wieder zu entdecken. und der Kreativität und Improvisierlust freien Lauf zu lassen. Sie selbst verstanden sich nicht als Erzieher, sondern als Partner der Kinder.

Netzwerk Spiel/Kultur Prenzlauer Berg hat sich, wie der Name leicht erkennen lässt, die Vernetzung von Kultur,- Freizeit- und Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche auf die Fahnen geschrieben, um gemeinsam wirkungsvoll zur Verbesserung der Spiel- und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen beizutragen; Elemente beider Konzepte finden sich im Selbstverständnis und in der Arbeit des Bauspielplatzes wieder.


Öffentliche Förderung

Zurzeit fördert das Bezirksamt 3 Vollzeitstellen für pädagogische Mitarbeiter*innen, sowie Honorarkosten und einen Teil der Sachkosten.


Andere Finanzierungsquellen

Die öffentliche Finanzierung reicht bei weitem nicht aus, um den Platz zu betreiben, in Stand zu halten und mit Inhalten zu füllen. Ein Teil der Arbeit besteht deshalb in der fortwährenden Suche nach weiteren Finanzierungsquellen.

Einige Beispiele erfolgreicher Mittelakquisition seien hier genannt: Das Haus wurde im Rahmen des URBAN-Programmes aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, des Landes Berlin und des Bezirkes Prenzlauer Berg gebaut. Die Grundausstattung des Hauses wurde von der Stiftung Deutsches Hilfswerk finanziert, die Tischlerei von der Alfred-Herrhausen-Stiftung der Deutschen Bank und die Ausstattung des Musikraumes von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie. Ein Präventionsprogramm gegen sexuellen Missbrauch finanzierte ebenfalls die Stiftung Deutsche Klassenlotterie. Für die Ausstattung der Küche und den Kauf eines Kleinbusses konnten bei der Sparkassenlotterie PS-Sparen & Gewinnen Mittel akquiriert werden.

Von Anfang an wurden Möglichkeiten personeller Unterstützung für zusätzliche Aufgaben durch Arbeitsförderprogramme in Anspruch genommen, zum Beispiel für künstlerische Angebote, für Angebote im Musikproberaum und in der Tischlerei oder für Garten- und Geländegestaltungen. 

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